Vorhaben im Jahre 2014 Innovatives Verfahren zur Festigung von schwer konservierbaren umweltgeschädigten Sandsteindenkmalen und numerische geomechanische Simulation der Risiken Dieses Projekt beginnt im Mai 2013 mit einer Laufzeit von 18 Monaten und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert
Die Stadt Dresden mit ihren zahlreichen historischen Friedhöfen und Sandstein-Grabdenkmälern war bis 1989/90 einer hohen Schwefelbelastung von Luft und Regenwasser ausgesetzt. Für die große Zahl qualitätvoller historische Grabdenkmäler fehlen nachhaltige Konservierungstechniken, da herkömmliche Oberflächentränkungen zur Festigung der durch Umwelteinflüsse zerstörten Oberflächen oft nicht die erforderlichen Eindringtiefen des Wirkstoffs erreichen.
Mai/Juni: Umsetzung des Grabmals (oben links) und anschließende Einhausung und Entsalzung (oben rechts). Das Bild unten zeigt einen Laserscan zur 3d-Vermessung der Volute. Die Daten können für numerische Simulationen im 3d-Bereich genutzt werden.
Volltränkungsverfahren erforderten dagegen bisher einen aufwendigen Abbau, die Stabilisierung und den Transport der Objekte über weite Strecken, die neben höheren Kosten auch mit Risiken für die Substanz verbunden sein können. Von der in-situ-Applikation des VKF-Verfahrens wird im Erfolgsfall eine 'Musterlösung' für umweltgeschädigte Kleindenkmale aus Cottaer Sandstein erwartet. D.h. eine nachhaltige Konservierung der Substanz am Ort, um somit die Palette möglicher Konservierungsverfahren zur Beseitigung von Umweltschäden für das vor allem im Osten Deutschlands weit verbreitete Bildhauergestein zu erweitern.
Barockes Grabmal mit zwei Putto, drei Inschriftkartuschen und zwei Engelsköpfen in Strahlengloriolen. Grabmal von Johann Christoph Richter (1701-1763) und seiner zweiten Ehefrau Ursula Juliane (1705-1774).
In Kooperation mit der Firma Atelier Pummer soll das VKF-Verfahren erstmals an einem barocken Grabmal aus Cottaer Sandstein unter Praxisbedingungen angewandt und seine Wirkung detailliert naturwissenschaftlich überprüft werden. Das ausgewählte Objekt ist vom Material und Schadensbild her typisch für zahlreiche ähnliche historische Grabmale auf Friedhöfen in ganz Sachsen und darüber hinaus; das Gestein steht für einen schwer konservierbaren Sandsteintyp mit breiter Porengrößenverteilung und Tonmineralgehalten. Eine Übertragbarkeit auf die umgebende Kulturlandschaft und die Modellhaftigkeit der Studie ist somit gegeben. Partner
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